“Ohne Verlangen – so öffnet sich Dein Herz weit”
(aus “Motomenai – ohne Verlangen” von Shozo Kajima,
Neue Erde GmbH 2016),
Was ist Verlangen?
Verlangen ist einfach gesagt der Wunsch, dass etwas anders wäre, als es ist. Das Verlangen nach einem bestimmten Zustand, nach einer Person, nach einer bestimmten Erfahrung, vielleicht der Erfahrung des Glücks, der Zufriedenheit. Das Verlangen nach Sicherheit. Das Verlangen die Kontrolle zu haben. Das Verlangen etwas aus der Vergangenheit wieder zu erlangen oder in der Zukunft etwas zu haben oder zu sein. Wir würden den Strom des Lebens gerne anhalten oder umleiten.
Verlangen ist so vielfältig und der Kern ist immer wieder nicht zu akzeptieren, was jetzt gerade ist. Und dieses Verlangen bereitet uns oft Schmerzen, weil wir nicht damit umgehen können, dass unser Wunsch jetzt gerade nicht erfüllbar ist. Wir stellen uns Fragen wie “Warum nicht?” vielleicht geben wir auch anderen Menschen die Schuld dafür oder uns selber. Es ist uns nicht genug zu erkennen, dass das wir wollen jetzt nicht da ist. Im Gegenteil wir fügen uns durch diese Fragen und das Grübeln weitere Schmerzen zu und graben uns Löcher, aus denen wir schwer wieder herauskommen. Gerade vor dem morgen beginnenden “Lockdown light” (Was für eine bescheuerte Wortschöpfung!!) werden wir wieder alle mit Verlangen zu kämpfen zu haben und uns vielleicht zusätzlichen Schmerz zu fügen.
Der erste Schritt mit “Verlangen” umzugehen ist die Akzeptanz. Akzeptanz heisst nicht gut finden sondern das Anerkennen, dass es jetzt so ist. Aus dieser Akzeptanz heraus, werden wir wieder handlungsfähig. Wir können wieder kreativ werden, um mit der jeweiligen Situation umzugehen. Zum Beispiel neue Wege finden in Kontakt zu sein, wenn der persönliche Kontakt nicht möglich ist.
Mit Akzeptanz können wir das Verlangen verringern oder es sogar loslassen und wenn uns das gelingt, öffnet sich unser Herz weit.
Die Meditation in Stille und der Wahrnehmung dessen, was ist, hilft uns dabei Akzeptanz zu üben. Eine kleine Übung zur Akzeptanz ist das Achtsame Innehalten, bei dem Du wahrnimmst was “JETZT” gerade da ist?
- Schliesse die Augen.
- Beobachte zuerst was du gerade im Körper spürst. Nimm es wahr ohne zu bewerten. (1 min)
- Beobachte dann ohne zu bewerten, welche Gedanken gerade anwesend sind (1 min)
- Dann wende Dich beobachtend und ohne zu bewerten, den anwesenden Emotionen zu (1 Min)
- Zum Abschluss nimm noch einmal drei tiefe Atemzüge.
Eine ausführliche Anleitung für diese Übung findest Du als mp3 Download hier
Euer Oliver